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Johannes Richter.
 

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Kaiser Karl IV.Die Burg von Tangermünde
(Fortsetzung)

Weiter geht der Weg an der Elbseite des Platzes entlang dem inneren Burghof zu. Lässt man den Blick weit über die Elbeniederung gleiten, so erkennt man die Türme der alten romanischen Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters in Jerichow.
Doch bevor man den äußeren Burghof verlässt, wendet man den Blick noch einmal dem Denkmal Kaiser Karl IV. zu, der von 1373 bis 1378 regierte und oft in Tangermünde weilte.

Über eine Brücke gelangt der Besucher in den inneren Burghof. Der Burggraben ist heute zugeschüttet. Nur eine alte, zwei Meter starke Mauer lässt noch eine Trennung der beiden Höfe erkennen. Zur rechten sind von den ersten Gebäuden nur noch die Fundamente vorhanden. Alte KanzleiDaran aber schließt sich die noch gut erhaltene Schlosskanzlei an. Sie wurde unter Kurfürst Friedrich II. um 1460 erbaut. Das umfangreiche Gebäude besitzt einen prachtvoll gewölbten Keller, ferner hat es im Erdgeschoss spitzbogige und im Obergeschoss flachbogige Fenster. An der Elbseite des Platzes lag der Schlossbau Kaiser Karl IV. Es sind aber außer wenigen kümmerlichen Resten keine weiteren Anhaltspunkte mehr vorhanden. Die Schlosskapelle befand sich an der Rückseite des Schlosses. Kaiser Karl IV. ließ sie nach dem Muster der St. Wenzelkapelle im Dom zu Prag erbauen.

1888 wurden durch Ausgrabungen die Fundamente der Kapelle wieder freigelegt. Sie liegen vor den Mauern des ehemaligen Amtshauses. Ebenfalls kamen bei den Ausgrabungen Edelsteinfunde zu Tage, die darauf schließen lassen, dass der kleine Bau sehr prächtig gewesen sein muss. Der kahle, nüchterne Amtsbau, der sich von den Prachtbauten der Türme mächtig abhebt, ist bis heute noch erhalten geblieben. In dem oberen Stockwerk besitzt das Gebäude durch schöne Stuckarbeiten verzierte Räume.

Elbblick vom BurghofEin sehr schönes Blickfeld hat der Besucher noch am Schluss seines Burgrundganges vom inneren Burghof auf die Stadt. Er sieht stromauf den Turm der Dorfkirche von Buch, und mit der Ferchländer Hochfläche ist sein Blickfeld begrenzt. Doch der Blick auf die Stadt mit den trotzigen Mauern und dem Turm der St. Stephanskirche bildet einen würdigen Abschluss seiner Wanderung.
Auszug aus Unsere Heimat, Stendal, 1960, Hans Wenzien